AdobeRGB oder sRGB

Die Rubrik für Alles, was mit der farbrichtigen Ausgabe eurer Bilder durch Monitor, Druck und Belichtung zu tun hat

Moderator: pilfi

bjoern_krueger
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Beitrag von bjoern_krueger »

Moin GertK!

Vielen Dank für Deine ausführliche, ehrliche Antwort und die Tipps.

Ich weiß, dass ich kaum etwas zu dem Thema weiß, und das gefällt mir eben absolut nicht.

Die von Dir gegebene Auflistung von Themen ist interessant, doch die Themen gehen sehr tief. Tiefer, als ich eigentlich gehen wollte.

Ich möchte doch nur eines:
Meine Fotos so entwickeln, dass sie endlich einheitlich sind, und nicht unterschiedlich, je nachdem mit welchem Notebook ich sie bearbeite.

Mit "einheitlich" meine ich nicht, dass jedes Foto gleich aussieht, sondern, dass das einzelne Foto einigermaßen (!) farbrichtig entwickelt wird.

Und das geht eben nicht am Notebook-Display.

Aus diesem Grund habe ich entschieden, endlich einen externen Monitor anzuschaffen.
Und bevor ich da jetzt Mist baue, oder zu viel Geld ausgebe für etwas, was ich gar nicht brauche (weil nicht verstehe), suche ich eben Rat.

Ich möchte nur wissen:
Wenn ich einen Monitor kaufe, sollte es sinnvoller Weise einer sein, der AdobeRGB unterstützt, und wenn ja, macht es Sinn, darauf die Bilder in AdobeRGB-Darstellung zu bearbeiten, wenn ich sie doch anschließend sinnvollerweise sowieso nur in sRGB ausgeben kann.


Und ja, ich habe Spaß am Fotografieren!
Nur an dem Ergebnis der Bearbeitung nicht! Oder immer nur auf dem Gerät, auf dem ich die Bearbeitung gemacht habe.
Man könnte überspitzt sagen, die Fotos sehen immer nur auf dem Gerät gut aus, auf dem ich sie bearbeitet habe.
Ich möchte einfach einen definierten Zustand der entwickelten Bilder haben, und nicht einen, der vom Display abhängt, auf dem ich die Bilder bearbeite.

Allerdings ist mir natürlich auch klar, dass auch die Bilder, die auf einen kalibrierten Monitor in welchem Farbraum auch immer bearbeitet wurden, auf verschiedenen Monitoren verschieden aussehen. Das ist so und das lässt sich nicht ändern.

Puh, was war das doch einfach, als man noch einen Film eingelegt, fotografiert, und zum Entwickeln geschickt hat...

Vielen Dank nochmal und beste Grüße,

Björn
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D70 => D200 => D2Xs => EOS 1 D MarkIII (das war nix) => D2H => D300 => D3s => D4 => D750 => Sony alpha 7iii (sorry...) => Sony alpha 9 (der Wahnsinn!!)

Hanky
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Beitrag von Hanky »

fein erklärt Gert :super:

Übrigens zum Verständnis: RGB bedeutet nichts als Rot, Grün und Blau. Wikipedia meint: Ein RGB-Farbraum ist ein additiver Farbraum, der Farbwahrnehmungen durch das additive Mischen dreier Grundfarben (Rot, Grün und Blau) nachbildet.

bjoern_krueger hat geschrieben:Man könnte überspitzt sagen, die Fotos sehen immer nur auf dem Gerät gut aus, auf dem ich sie bearbeitet habe.
wenn du strikt bei sRGB bleibst, sind deine Chancen um ein vielfaches höher, dass sie nicht nur auf deinem Gerät gut aussehen.
Grüße
Hanky

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bjoern_krueger
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Beitrag von bjoern_krueger »

Moin!

@Hanky
wenn du strikt bei sRGB bleibst, sind deine Chancen um ein vielfaches höher, dass sie nicht nur auf deinem Gerät gut aussehe
Heißt auf Deutsch:
Monitor kaufen (der nicht AdobeRGB unterstützen muss), auf sRGB einstellen, kalibrieren, die Theorie vergessen, Fotos bearbeiten, glücklich sein?

Beste Grüße,

Björn
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donholg
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Beitrag von donholg »

Ja.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

bjoern_krueger
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Beitrag von bjoern_krueger »

Na, das ist doch mal eine knackige Aussage!
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vdaiker
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Beitrag von vdaiker »

Björn, ich verstehe das auch nicht alles muss, man auch nicht. Aber eines habe ich kapiert: die Tatsache, dass ein Monitor irgendeinen Farbraum unterstützt, hat nix damit zu tun, welchen Farbraum Du am Monitor oder in der Kamera einstellst.
Mein Eizo hat x Modi, u.a. sRGB, AdobeRGB, Custom, ... Cal. Ich habe ihn nur auf Cal eingestellt.
AdobeRGB würde vielleicht Sinn machen, wenn ich die Kamera direkt per HDMI Kabel an den Monitor anschliessen würde, und auch an der Kamera AdobeRGB eingestellt hätte, und niemals vor hätte, auf eine andere Art und Weise meine Bilder zu betrachten.

Ergo: lass die Kamera auf sRGB, lass auch LR in sRGB exportieren, kaufe aber trotzdem einen Monitor welcher einen hohen Prozentsatz AdobeRGB kann, der zeigt Dir dann nämlich Farben, wie Du sie sonst vielleicht gar nicht zu sehen kriegst. Dann wirst Du die Fotos vielleicht gar nicht mehr auf dem Notebook ansehen wollen, nicht weil es dort nicht passt, sondern weil es "einfach schlechter aussieht". Irgendwo werden solche Monitor als welche mit "erweitertem Farbraum" oder "Wide Gamut" oder so bezeichnet, das macht für mich den Unterschied.

Ich habe mir nicht nur den Eizo gegönnt sondern auch einen neuen Fernseher, einen wo ich mir auch in dieser Hinsicht Verbesserung erhofft hatte. Und in der Tat, es hat geholfen. Gesichter (Hauttöne) sehen auf dem Fernseher viel besser aus als auf dem alten Gerät. Das macht wirklich Spass und war für mich eine lohnende Investition.

Neulich war ich auf einem Fotokurs. Der Leiter präsentierte unsere Fotos auf einem Canon Beamer. Ich habe gleich gesehen, der Beamer ist um einiges besser als mein preiswertes Modell zu Hause. Habe ihn am Ende gefragt, ob denn der Beamer von der VHS wäre: ne, ne, das ist ein 10000 Euro Modell, man hat es gesehen.
Gruß,
Volker

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Beitrag von FM2-User »

der Effekt sRGB zu aRGB im direkten Vergleich ist ähnlich ernüchternd wie JPG aus der Cam und "flaues" NEF.
Ein knackiges sRGB-Rot wird fast zur Blutkruste ...
Wie schon von Holger bestätigt: Wenn man nicht ganz genau weiss, was man warum tut und keine Werbe-Plakate drucken muss - alles auf sRGB und gut is.

Obwohl ich beim Anspruch an die technischen Möglicheiten meiner Gerätschaften eher im höheren bis ganz hohen Segment unterwegs bin, hatte ich nie den Bedarf, was anderes als sRGB einzustellen.

Für OttonormalSpassKnipser sollte gelten: Das Leben ist zu kurz für adobeRGB.
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Gruss - Torsten


ich befürchte, ich bin wach


(gesehen auf einer Postkarte von bruederbach.de)

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