Backyard Astronomy -- ohne Teleskop

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Moderator: orlando

donholg
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Beitrag von donholg »

Ich komme mit der handgekurbelten Astrofoto-Variante schnell an meine Grenzen. (Handgekurbelt=Kamera manuell nachgeführt statt Motorantrieb)
Zur Technik: Ich nutze das Spiegelteleskop mit parallaktischer Montierung als Leitfernrohr und führe die darauf montierte Kamera von Hand nach.
Mit einem 10mm Okular bei 700mm Brennweite kann man ganz gefühlvoll drehen und dabei einen hellen Stern am Okularrand halten.
Bei 85mm sind 30 Sekunden Belichtungszeit bei ISO400 kein Problem.
Längere Brennweiten bekomme ich aber nicht mehr durchgängig scharf, wenn die Belichtungszeit mehr als 15 Sekunden ist (bei 200mm hat das gerade noch geklappt).
Das schränkt das erzielbare Ergebnis leider sehr ein.
Außerdem ist die Lichtverschmutzung hier an der Bergstraße nochmals heftiger, als am Rhein...die Nebelstrukturen verschwimmen dann in der Hintergrundhelligkeit.
@Torsten sag Bescheid, wenn Du mal wieder vor die Tür gehst.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

donholg
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Beitrag von donholg »

Hier mal der Versuch mit dem VR70-200 bei Offenblende und 15Sekunden bei ISO1600:

Bild
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

FM2-User
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Beitrag von FM2-User »

net schlecht.
Ich fürchte nach Blackbox-Ansicht aber, es war nicht 100%ig fokussiert.

Bzw.: Gerade bei Punktquellen macht sich so mancher optischer Kompromiss gnadenlos bemerkbar. Ich versuche daher meist, eine oder eineinhalb Stufen abzublenden.
Nachteil: Es muss schon genau(!) nachgeführt werden, damit die schwächeren Sterne auch die Chance bekommen, die einzelnen Pixel anzusprechen.

Und nicht zuletzt ist es ist immer eine Frage des Seeings.

So gesehen: passt!
------------------
Gruss - Torsten


ich befürchte, ich bin wach


(gesehen auf einer Postkarte von bruederbach.de)

noframe
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Beitrag von noframe »

Schick Holger, und danke für den Tipp mit dem Okularrand. Ich war bisher immer auf ein Fadenkreuz fixiert, das ich nicht habe...
Grüße
Horst

stl
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Beitrag von stl »

So intensiv wie ihr, speziell Torsten und Holger, euch damit auseinandersetzt, habt ihr doch sicherlich auch schon mal Tracker recherchiert. Torsten hatte ja schon den Astrotrac beschrieben. Gibts da irgendwo ne gute Übersicht, Test oder Vergleich im Netz? Bin dankbar für jeden Hinweis, da die Dringlichkeit einer Anschaffung gerade rapide zugenommen hat...
"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." Albert Einstein


stl
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Beitrag von stl »

Danke Holger, den Bericht von Gunther hatte ich schon gelesen. Und wie ich auf der ersten Seite schrieb, hätte ich mir den wohl auch schon bestellt, da ich bis zu dem Hinweis von Torsten dachte, dies wäre das einzige Modell unter 1k€. Jetzt gerade liebäugele ich mit dem iOptron SkyTracker Pro, da mir hier das mitgeliefert Zubehör sehr zusagt und in den letzten 2h habe ich auch noch nichts Negatives über diesen und dessen Vorgänger finden können. Die 3kg Traglast sollten für mich reichen :hmm:
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donholg
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Beitrag von donholg »

Wenn Du keine großen Linsen hast, müsste das reichen.
Ein 300er oder noch mehr Brennweite machen aber mehr Spaß, sprengen dann aber die Gewichtsgrenze.
Je nach Position der zu fotografierenden Objekte am Himmel ist die Belastung der Konstruktion schon heftig.
Ich habe den Unterschied zwischen 200er Nikon und 300er Sigma sofort gemerkt.
Das Sigma war fast nicht mehr sauber zu bewegen.
Wenn man dann, wie Torsten, ein 500er draufschraubt, muss das Ding schon stabil sein.
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FM2-User
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Beitrag von FM2-User »

Die AstroTrack habe ich vor allem als Reisemontierung zugelegt.
Leicht, immer dabei, schnell aufgebaut, halt für einfach so.
War eben wieder mal spontan draussen, war nicht mit zu rechnen, nach 5 Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Karten tauen noch auf, BIlder ggf später.
Ich brauchte knapp 10 Minuten bis alles aufgebaut war.

Mehr Brennweite um die 1000mm macht schon Spaß, zumal das hier im Thread gezeigte ja auch zu der Handvoll großflächiger Objekte zählt, die Minispitze des Eisbergs.
Aber dann ist schon Autoguiding Pflicht, Astrokameras mit extra Nachführchip, bessere Montierung bis 15kg und und und...
Dann wird's schnell mal aufwendig. Nicht nur finanziell, sowas ist am besten fest installiert in der umgebauten Gartenhütte.

Anders, wenn es um Sternbilder geht. Dann ist sowas genau richtig, dann ist aber auch meist bei 200mm schluss.

Kann man aber auch echt Astronomie mit machen. Werde alsbald drauf hinweisen, wenn ich selbst alle Infos zusammengetragen habe.
Nur soviel vorab: Schon mit einem einfachen 50er kann man im nächsten Jahr was messen und beobachten, was nur alle 20 Jahre vorkommt.
Kaum sichtbar, aber mit DSLR messbar. Immer gleich Aufnehmen, über's Jahr. Ein Stern wird schwächer und wieder normal hell.

Bei der Auswahl der Nachführung sollte es vor allem um Haptik und naürlich Preis gehen. Ausstattung ist vor allem dann wichtig, wenn auch Timelapse angedacht ist.
Es gibt aber auch hier einen regen Gebrauchtmarkt auf Astronomie punkt de. Also ran!
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Gruss - Torsten


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stl
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Beitrag von stl »

Danke euch beiden, dann werde ich einfach mal die günstige Lösung testen, denn bei mir ist eh bei 200mm Schluss. Werde nach Weihnachten mal berichten...
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