Der nächste Tag sollte zu einem Highlight der Reise werden, Ziel war die Presqu'île de Crozon, die Halbinsel Crozon. Die liegt zwischen der Rade de Brest im Norden und der Baie der Douarnenez im Süden. Sieht mit etwas Phantasie aus wie eine Streitaxt und hat an jedem Ende eine sehenswerte 'Pointe' oder ein 'Cap', dazwischen traumhafte Strände, im September menschenleer. Auf dieser Halbinsel dort könnte man alleine eine Woche verbringen.
Karte mit der Presqu'île de Crozon
Ich habe mir mal erlaubt, den Besuch auf Crozon thematisch zusammenzufassen. Beginn im Süden auf dem Cap de la Chèvre, einer Landzunge am südlichen Ende der Halbinsel. Das Cap bietet wunderbare Ausblicke über die Baie de Douarnenez hinweg auf Cup Sizun. Die ganzen Pointe sind auch sehr gut zu erwandern und man läuft endlos zwischen Heidekraut (Erika) und Ginster. Eine Alternative wäre für mich heute auch ein Mountainbike.
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Mémorial de l'Aréonautique Navale du Cap de la Chèvre, im HG Cap Sizun
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Blick auf die Pointe de Pen-Hir vom Cap de la Chèvre
Am Pointe de Dinan haben Wind und Wellen im Laufe von Tausenden von Jahren einen Felsbogen geformt. Wunderschöne Felsformationen wechseln sich ab. Leider habe ich mich an dem Tag verspekuliert und den Pointe de Dinan nicht besucht, dafür andere Sehenswürdigkeiten. Hoffentlich ergibt sich nochmals die Möglichkeit in absehbarer Zeit dort hin zu fahren.
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Blick auf den Pointe de Dinan
Camaret-sur-Mer, einst einer der größten Langustenhäfen Frankreichs, hat sich im Laufe der zeit zum Künstler- und Schriftstellerort entwickelt. Liebhaber von Meeresfrüchten und Fisch kommen hier auch auf ihre Kosten.
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Pano von Camaret-sur-Mer mit dem Vauban-Turm
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Camaret-sur-Mer - Schild
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Camaret-sur-Mer - Geschenke
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Camaret-sur-Mer - Brunnen
Die Steinreihen von Lagatjar stehen in der Nähe von Camaret-sur-Mer. Sie sollen ursprünglich aus bis zu 400 Steinen bestanden haben, viele der umgestürzten Steine aus weißem Quarzit wurden im Jahr 1928 wieder aufgerichtet, so dass die Reihen heute aus 72 Menhiren bestehen.
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Alignements de Lagatjar - Steinreihen von Lagatjar
Der Pointe de Pen-Hir ist ein felsiges Cap und mMn nach der eindrucksvollste 'Pointe' der Halbinsel Crozon. Die Felsen der Pointe de Pen-Hir sind dermaßen schroff, dass dort einige Kletterer in den Granitwänden das Bergsteigen üben. Hoch oben auf dem Pen-Hir thront das Kriegerdenkmal 'Monument aux Bretons de la France Libre' und man findet auch Bunkeranlagen vom Atlantikwall. Im Vorfeld der Pointe de Pen-Hir liegen die berühmten 'Les Tas de Pois', die Erbseninseln. Der Ausblick auf den Ozean mit seinem phantastischen Blau ist atemberaubend schön.
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Pointe den Pen-Hir mit dem Monument aux Bretons de la France Libre
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Pointe de Pen-Hir I
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Les Tas de Pois – die Erbseninseln an der Pointe de Pen-Hir
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Pointe de Pen-Hir II
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Die Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg erinnern an einen nicht so rühmlichen Teil der deutschen Geschichte. Unkaputtbar.
Zwischen den Pointes gibt es immer wieder traumhafte, weite Strände wie den Plage de Pen Hat die im September nach den Ferien der Franzosen meist menschenleer sind. Ein Traum für Spaziergänger und Paare die sich mal gerne dem Liebesrauschen im Angesicht der sanften Atlantikwellen hingeben wollen.
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Plage de Pen Hat mit Blick auf den Pointe du Toulinguet
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Plage de Pen Hat mit Blick auf den Pointe de Pen-Hir
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Le Rocher du Lion
Der Pointe des Espagnols bildet den nördlichsten Punkt der Halbinsel Crozon. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf Brest und die ehemaligen deutschen U-Boot Bunkeranlagen im Marinehafen von Brest. Von allen Pointes ist das mMn der am wenigsten empfehlenswerte, gibt vor allem fotografisch zu wenig her und man ist in der Sicht recht eingeschränkt im Gegensatz zu den anderen.
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Blick von der Pointe des Espagnols auf Brest. Links im Bild die ehemaligen deutschen U-Boot Bunker. Unkaputtbar.
Wenn ich mal wieder dort hin komme, werde ich mir mindestens 2 Tage für die Presqu'île de Crozon Zeit nehmen. Es gibt dort noch unendlich viel zu entdecken und heute würde ich sicherlich das eine oder andere Motiv anders ablichten als damals im ersten Jahr mit Nikon Digital.