Kamerastativ

Fragen zum Equipment für exakten Bildaufbau, unverwackelte Fotos und perfekte Panoramen

Moderator: pilfi

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Oymel
Braucht keine Motivprogramme
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Beitrag von Oymel »

hallo chris,
ich hab' -noch- so'n billigteil vom hama, für 25 euro gekauft für ne bridge. der kopf, ein videoneiger, ist ätzend, weil er sich nicht präzise verstellen läßt und außerdem nachrutscht.

für innenaufnahmen ist es mit spiegelvorauslösung leidlich zu gebrauchen, wenngleich es meine geduld beim einstellen arg strapaziert. außenaufnahmen gehen eigentlich nur, wenn es windstill ist und keine sonstigen erschütterungen durch z.b. fahrende autos zu erwarten sind.

dennoch waren die 25 euro gut investiert, da ich jetzt aus erfahrung weiß, worauf ich beim stativkauf achten muß. den ausführungen meiner vorredner kann ich mich daher nur anschließen.

meine empfehlung: entweder, du kauft gleich etwas gescheites oder aber du beginnst wie ich mit einer billiglösung, der du dann keine träne nachweinst, wenn du sie in der tonne versenkst.
gruß inge

D7100, 35/1.8G (DX), 50/1.8D, 85/1.8G, tamron 17-50/2.8, 55-300 VR, 18-200 VR, blitzdingens und kram

lavendel
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Stativ überhaupt notwendig?

Beitrag von lavendel »

Hallo,
habe eine D700 mit jeweils 24mm, 50mm und 105mm (Festbrennweiten) und festgestellt, daß einer meiner Wanderstücke recht gut als Stativersatz dient.
Habe generell die SVA eingestellt und kann mich über unscharfe Bilder nicht beklagen. Auch bei leichter Dämmerung mit Fernauslöser sind die Bilder scharf.
Habe gerade wieder einen Bildervortrag (Skandinavien) von K.P. Kappest bei uns im Kurhaus gesehen und dieser verwendet generell immer ein Stativ.
In meinem Fall würde das etwa 500 Euro für Stativ, Platten und Kopf bedeuten, ist mir eigentlich zu teuer. Dazu noch das Gewicht, das auch bei Carbon immer ca.1,5 kg mehr an Schlepperei bedeutet.

Frage: meine Motive sind zu 90% Landschaft bei meistens ausreichenden Lichtverhältnissen, könnte ich tatsächlich mit einem Stativ noch soviel mehr an Schärfe erreichen oder kann ich mir das Geld und die Schlepperei ersparen?

donholg
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Beitrag von donholg »

Verwackeln ist nur ein Effekt, den ein Stativ verhindert.
Meine Bilder wurden besser, weil ich den Bildaufbau mit Stativ präziser steuern kann.
Man glaubt gar nicht, wie sehr ein paar mm mehr oder weniger oben, unten, rechts oder links das Bild verändern.
Ohne Stativ kann ich zumindest bei Landschafts oder Architekturaufnahmen nicht den ganzen Sucher gleichzeitig überschauen und das Ergebnis kontrollieren, ohne dass ich mich schon wieder ein wenig bewegt habe.

Macht mal einen Test und richtet ein Motiv exakt nach zwei gegenüberliegenden Bildecken aus.
Immer wenn eine Ecke exakt passt, hat sich die andere schon wieder verschoben.
Gerade wenn man Festbrennweiten nutzt macht das Sinn.

Ich weiss, es ist in schnelllebiger HighISO-Zeit unpopulär ein Stativ mitzuschleppen und erst langwierig aufzubauen und die Kamera auszurichten, bis alles passt.
Andererseits habe ich momentan wenig Zeit für Fotografie und mir persönlich ist sie zu wertvoll für "Rumgekipse" aus der Hand mit mittelmäßigen Ergebnissen, über die ich mich später zu hause am Monitor ärgere.
Der Spruch "Fotografieren ohne Stativ ist Geknipse" ist nicht von mir, aber ich finde da ist was dran.

Meine Meinung.

lavendel
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Stativ erforderlich?

Beitrag von lavendel »

Muß ergänzen, daß ich mir schon aufgrund meiner MF-Festbrennweiten und manuellen Einstellungen relativ viel Zeit lasse, meine Frage bezog sich einzig und allein auf die Schärfe der Bilder.
Ob ein Stativ - anders als z.B. eine andere feste Unterlage (in meinem Fall ein Wanderstock - oben eine gummierte Kameraauflagefläche) bei ausreichend Licht da noch etwas optimieren könnte.

Mundi
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Beitrag von Mundi »

Hallo Inge,
niemand will Dich hier überreden, unbedingt ein Stativ zu benutzen. Wenn Du es für Dein Genre nicht benötigst, ist das doch akzeptiert.
Ich brauche ständig eines für Makros und andere Naturaufnahmen mit längeren Brennweiten.
Weil Du Norwegen angeführt hast, da hatte ich auch keins mit, da ich weiß, daß die Maschinenvibrationen auf dem Schiff die Nutzung eines Stativs verbieten.
Das Thema Stativ ist also sehr komplex.

Gruß Eberhard

StefanM

Beitrag von StefanM »

Bei Landschaft kommt es viel auch auf den Wind an, da hilft dann leider auch kein Stativ, wenn die Flora schwankt, wie ein randvoller Seemann auf Landgang ;)
donholg hat geschrieben: Macht mal einen Test und richtet ein Motiv exakt nach zwei gegenüberliegenden Bildecken aus.
Immer wenn eine Ecke exakt passt, hat sich die andere schon wieder verschoben.
Das ist bei mir auch ein Ärgernis des 100% Suchers :evil: Früher an der D200 war das besser, die 9x% Sucher haben da einfach etwas mehr Reserven gegen solche Fehler.

Immer ein Stativ mitschleppen geht IHMO nur bei kompromißloser Fotografie - also ohne nichtfotogr. Begleitung bei Anlässen die ausschließlich der Fotografie dienen. Sobald ein Kriterium davon nicht voll und ganz erfüllt ist (Ausnahme vielleicht ein Tierparkausflug) bleibt bei mir das Stativ zuhause. Macht nur Ärger und "mach mal schnell", "komm, wir wollen weiter", "immer müssen wir warten", "wir sind schon mal weiter...." o.ä. machen eh jedes Bild kaputt.

Mein Tipp: spar Dir das Stativ, wenn Du bisher nicht den Eindruck hattest, Du brauchst eins, aber kauf Dir eins, wenn Du mal was Neues wie Makros oder Fotos zur blauen Stunde ausprobieren möchtest. Ein Stativ ist immer Segen und Pest zugleich.

lavendel
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Stativ

Beitrag von lavendel »

Hallo Stefan,
Dein Kommentar trifft den Punkt exakt. Das Quängeln mit dem "mach schon, wir wollen weiter" etc. ist mir gut bekannt, auch ohne Stativ. Mit Stativ wäre es wirklich total kontraproduktiv.
Bedeutet - für ausschließlich Fototouren - und zwar allein oder Gleichgesinnten, okay. Da würde ich die ca. 500 Euro noch investieren, aktuell sieht es eher nicht danach aus.
Mache ja auch oft Bergtouren und da ist selbst die D700 + ein/zwei FB schon grenzwertig im Rucksack.
Vielen Dank an alle für die gutgemeinten Ratschläge,

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