...das passende Stativ und Kopf?

Fragen zum Equipment für exakten Bildaufbau, unverwackelte Fotos und perfekte Panoramen

Moderator: pilfi

donholg
Moderator
Beiträge: 26252
Registriert: So Dez 05, 2004 21:16
Wohnort: DA

Beitrag von donholg »

Jan_N hat geschrieben: Jetzt wär noch spannend, wie viel die Mittelsäule bei so einem Feisol ausmacht, bzw. wie viel Gewinn die größere Schulterplatte des Mittelsäulenlosen 3442 ausmacht. Da gibts wohl auch niemanden, der das definitiv beantworten kann... Aber die Mittelsäule ist - grade für Bildausschnitte beim Makro - auch sehr praktisch, da gehts ja meist nur um nen Zentimeter hoch und runter. Also ganz missen möcht ich die nicht.
Die Feisols mit der breiteren Beinaufnahme sind definitiv stabiler, aber auch wieder schwerer.

340mm sind aber auch ein Klopper auf so einem Strohhalmstativ, 1/15sek ist auch noch der kritischte Bereich, den man nehmen kann.
Der Spiegelschlag macht bei der Belichtungszeit auf allen Stativen Kummer.
Darüber hinaus ist das VR 70-200 noch aus dem Vollen gefräst.
Die dünnen Halme am Ende des Stativs haben bei dem Gewicht keine Chance.
Wenns dann noch etwas windig wird, kannst Du einpacken.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

Duvel
Batterie8 Landschaft
Beiträge: 642
Registriert: So Apr 02, 2006 12:37
Wohnort: Münster

Beitrag von Duvel »

Sorry, ich hatte das 2542L (Mountaineering) mit dem 2542LS (Systematic) verwechselt. Allerdings hat das L auf den Fotos schon sehr zarte Beinchen und eine schlanke Schulterplatte. Also im Prinzip die Punkte, die du beim 3441S bemängelt hast.
Field curvature is a fact of life.

mrom
Batterie7 Kamera
Beiträge: 140
Registriert: Mo Dez 14, 2009 12:04
Wohnort: Freising

Beitrag von mrom »

Hallo Jan,
Jan_N hat geschrieben:Jetzt wär noch spannend, wie viel die Mittelsäule bei so einem Feisol ausmacht, bzw. wie viel Gewinn die größere Schulterplatte des Mittelsäulenlosen 3442 ausmacht.
Ich habe das Feisol CT-3442 Rapid ohne Mittelsäule, aber wie das im Vergleich zu deinem zu sehen ist, kann ich auch nicht sagen. Immerhin habe ich mal Tests zur Dämpfung gemacht und weiß dadurch, dass eine Sekunde Vorauslösung unter Umständen nicht ausreicht.

Hier habe ich mal verglichen, wie das Stativ mit zwei verschiedenen Markins Kugelköpfen einschwingt:

Bild Brennweite 200mm, Belichtungszeit 3s

Aus dem Bild kann man für beide Köpfe eine Einschwingdauer von 1,6s herauslesen. Getestet wurde mit einer D7000 mit einem 2.8/70-200mm VR2. Die Kamera wiegt mit Objektiv 2,5kg, das Stativ mit dem Markins Q3 Emille wiegt 1,4kg. Für das Testbild war das Stativ voll ausgezogen. Ausgelöst wurde ohne Spiegelvorauslösung mit IR-Fernbedienung.

Jetzt könnte man meinen, dass das Stativ nichts taugt, weil der schwerere Kopf keine Verbesserung zeigt. Dem ist aber nicht so. Ich habe auch mal einen Cullmann Kugelkopf 40180 mit Cullmann Stativplatte 40450 in die Hand bekommen und da sind die Ergebnisse deutlich besser:

Bild Brennweite 200mm, Belichtungszeit 4s, sonst gleiche Bedingungen wie oben

Hier klingt die Schwingung in rund 0,9s ab.

Wie man sieht, ist bei mir nicht das Stativ der Schwachpunkt, sondern der Kugelkopf. Ich habe erst überlegt, den Q3 wieder zu verkaufen, aber wenn man die Kamera im MUP-Mode nutzt und zwei Sekunden vor der Auslösung wartet, funktioniert er ganz gut und erfüllt meine Ansprüche.

Gruß,
Martin

Klenkes

Beitrag von Klenkes »

Interessant. Es bestätigt leider meine Meinung vom Markins, in meinem Fall der M10. Das Zeugs ist damals in Foren hochgeschwatz worden und taugt keinen Pfennig mehr als erheblich günstigere Lösungen. Der Benrovorgänger meines Markins war für ~100€ ebenbürtig, dafür hat mein Hereinfallen auf Forengeschwätz Markins nochmal 350€ Umsatz gebracht.

Die Tage habe ich irgendwo nochmal was zu Kugelköpfen gelesen, da ist der mittlerweile oftmals als beste Lösung angepriesene RRS BH-40 entzaubert worden... wie immer, keinem glauben, selber ausprobieren :cool:

Wie hast Du das Schwingverhalten gemessen :?: Kannst Du auch mal den Unterschied mit ausgezogener/eingefahrener Mittelsäule messen?

mrom
Batterie7 Kamera
Beiträge: 140
Registriert: Mo Dez 14, 2009 12:04
Wohnort: Freising

Beitrag von mrom »

Klenkes hat geschrieben:Kannst Du auch mal den Unterschied mit ausgezogener/eingefahrener Mittelsäule messen?
Das Stativ hat keine Mittelsäule. Es gibt zwar einen Umbausatz, aber die Bilder sind ohne entstanden.
Klenkes hat geschrieben:Wie hast Du das Schwingverhalten gemessen :?:
Man benötigt ein Licht, welches sich für ein paar Sekunden mit konstanter Geschwindigkeit auf einer hinreichend ebenen Fahrbahn bewegt. In meinem Fall sind das Positionslichter von Flugzeugen, die sich auf dem Weg zur Startbahn befinden.

Nimmt man das Licht jetzt so auf, dass Anfang und Ende auf dem Bild sind, kann man die Abklingzeit direkt aus dem Bild herausmessen:

Abklingzeit = Länge des schwingenden Kurventeils / Länge der gesamten Kurve * Belichtungszeit

Vielleicht noch als Ergänzung zu den Bildern oben: Der VR war natürlich in allen Fällen aus. Das Stativ stand auf festem Untergrund (geteerte Straße). Es war windstill.

Gruß,
Martin

Jan_N
Batterie7 Kamera
Beiträge: 295
Registriert: Fr Jun 13, 2003 18:01

Beitrag von Jan_N »

Sehr interessant!

@Holger: Schon klar, dass ich da am (oder über dem) Limit bin, aber ich weiß gern, was geht und was nicht, BEVOR ich bei "echten" Motiven schlechte Bilder mache. Außerdem gibts grad bei den Amis Forenschreiberlinge, die auf den kleinen Feisols auch 500mm Kälbereimer montieren, angeblich ohne Probleme - bei so verschiedenen Aussagen ist man am Ende nie davor gefeit, eigene Erfahrungen zu machen. (Und nein, die 500mm nehm ich denen nicht problemlos ab!)

Im übrigen werd ich die Tage auch mal testen, wie es sich mit einem oder zwei eingeschobenen Segmenten verhält.

@Martin: Sehr schöne Testmethode, vor allem anschaulich abzulesen! Sowas müsste man doch bei einer der stativaffinen Websites auch standardisiert aufbauen können, ohne da gleich nen Flieger dauerhaft zu chartern... ;)

Der Magnesit-Kopf ist darüberhinaus sogar billig, nur leider nicht Arca-kompatibel. Andererseits, wenn der ganze Kopp so viel kost wie anderswo die Schnellwechseleinheit... Nur mit dem L-Winkel für den Body wirds dann nix.

Mit meinem gurkigen Manfrotto-Kopf (+ Selbstauslöser) hat übrigens 1 oder 2s SVA keinen Unterschied gemacht, wobei ich anstelle on Selbstauslöser + SVA auch gleich auf die 3s SVA hätte gehen können, das ist nur ne Angewohnheit von der D3 gewesen, bei der es so was nicht gab...

@Klenkes: Den Manfrotto 322 zu entfetten, hat dessen Handling DRAMATISCH verbessert! Danke für den Tipp - vor der nächsten gewichtskritischen Trekkingtour brauch ich damit erst mal keinen neuen Kopf, zumal ich im Alltag auch keine Panos mache. Frag mich dann aber, warum der Kopp mit einem halben Kilo Fett ausgeliefert wird, wenn das nur Nachteile hat... Achja, nach dem Zusammenbau ist eine kleine Kugel (ca. 4mm Durchmesser) über, gehört die da nach Deiner Erinnerung rein? Der Kopf tut aber auch ohne... Und die Handkräfte sind ohne Fett, wenn man die Friktionsschraube nicht bis zum Anschlag anballern muss, damit der Kopf hält, auch wieder sehr erträglich. Merci vielmals! Jetzt würd mich ja doch noch das Arca-Umbauset neugierig machen, wo das Teil wieder gut gängig ist...

So, warten auf mehr Zeit und das nächste interessante Stativ im Gebrauchtmarkt...

So long,
Jan

Klenkes

Beitrag von Klenkes »

Hui, das ist bei mir schon etwas her...damals hab ich hier auch Bilder gepostet, finde den Thread aber nicht. Ich suche nachher nochmal, aber aus der Erinnerung müsste die Kugel in den ringförmigen Gehäuse sein, dass den Griff mit der Kugelpfanne verbindet und die axiale Rotation des Griffs ermöglicht. Ich hatte damals mehr Probleme mit der Feder der Grifftaste, weil die ganz schön straff war...

Jan_N
Batterie7 Kamera
Beiträge: 295
Registriert: Fr Jun 13, 2003 18:01

Beitrag von Jan_N »

Ja, nach Deinem Thread hatte ich dann auch gesucht, aber nichts gefunden. Auch google kannte da nix zu "Klenkes" und "Manfrotto" ausser diesem Fred hier... Und ja, die Kugel lag irgendwie unmotiviert in dem Gehäusering drin, ich sah aber keine Führung o.ä. Muss ich noch mal aufmachen das Teil und reinschauen, ich hatte schon gedacht, die Kugel sei irgendwoher da reingeraten und gehöre da nich hin.

Die Feder der Grifftaste bekommt man ganz gut in den Griff (no pun intended!), wenn man zuerst die Taste mit eingehängtem Lager aber noch lockerer Feder heraushängen lässt, die kugelnahen Schrauben nur handwarm anzieht, und dann die Grifftaste ins Gehäuse zwingt.

Viele Grüße

zappa4ever
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 14072
Registriert: Mo Sep 12, 2005 17:20
Wohnort: Göppingen
Kontaktdaten:

Beitrag von zappa4ever »

Jan_N hat geschrieben:Ja, nach Deinem Thread hatte ich dann auch gesucht, aber nichts gefunden. Auch google kannte da nix zu "Klenkes" und "Manfrotto" ausser diesem Fred hier..
...da musst du auch eher nach StefanM und manfrotto suchen
Gruß Roland...

Antworten