Kaufberatung für Arbeitskollegen

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Moderator: donholg

theo
Batterie6
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Beitrag von theo »

Die alte Aussage hinkt nicht. Gib einem Laien ein hoch professionelles Werkzeug in die Hand - er wird nichts Gescheites damit anfangen können.
Wenn ich mich - als Nichtmotorradfahrer - auf eine 200-PS Maschine schwingen würde, dann gäb es nur Bruch vom Allerfeinsten.
Profigeräte jeglicher Art, auch Formel-1-Boliden sind halt für professionelle Anwender/Einsätze gemacht und gedacht.
In der Regel ist ein Anfänger mit professionellem Gerät überfordert.

theo

Hanky
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Beitrag von Hanky »

theo hat geschrieben:Wenn ich mich - als Nichtmotorradfahrer - auf eine 200-PS Maschine schwingen würde, dann gäb es nur Bruch vom Allerfeinsten. Profigeräte jeglicher Art, auch Formel-1-Boliden sind halt für professionelle Anwender/Einsätze gemacht und gedacht. In der Regel ist ein Anfänger mit professionellem Gerät überfordert.
ich fahre seit 1974 unfallfrei Motorrad und fotografiere seit 1970 ebenfalls unfallfrei. Du darfst mir glauben, dass da schon ein winzig kleiner aber feiner Unterschied ist zwischen dem Umgang mit einer BMW S 1000 RR mit 193 PS und dem Umgang mit einer D3s. Dieser kleine Unterschied besteht darin, dass selbst die D3s Automatikprogramme hat sowie mit ausgeschaltetem Gehirn und ohne Erfahrung funktioniert … diese Rennsemmel halt nicht. Da bist du ggf. in der ersten Kurve weg.

chris1902 hat geschrieben:Versteht nicht, warum man immer so Hightech-Boliden braucht. Die machen auch keine besseren Bilder. Die macht nämlich nicht die Kamera sondern der Mensch dahinter.
das ist nur bedingt richtig. Im Prinzip hast du recht, bei den meisten ist es mehr ein Habenwollen denn ein technisches Muß und m.M.n. bestimmt die Motivwahl weitaus eher den Wert eines Bildes als die rein technische Bildqualität. Das Auge des Fotografen ist maßgebend.

Trotzdem können manche Kameras einfach mehr wie andere. Bei unseren letzten Hochzeitbildern sieht man den Unterschied ganz klar, bei identischer Einstellung haben eine D3, eine D300 und eine D3000 das selbe Motiv fotografiert, nämlich eine blonde Braut mit weißem Brautkleid im Sonnenschein. Diese Situation hat die D3000 gänzlich überfordert, die D300 gab ebenfalls schnell auf und die D3 juckt das nicht mal im Ansatz. Hast du eine Hochzeit fotografiert und nicht einmal eine Überstrahlung im Brautkleid ist das doch sehr fein.

Das Kostenargument ist eine andere Sache, manche können es sich leisten, man wollen es sich leisten. Jeder soll in seinem Hobby nach seiner Facon selig werden. Und wenn man mit einem vernünftigen finanziellen Einsatz an einen Hightech-Boliden kommt, warum nicht? Unbefriedigender wird das Hobby dadurch wohl kaum werden. ;)
Grüße
Hanky

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vdaiker
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Beitrag von vdaiker »

Hanky hat geschrieben:bei identischer Einstellung haben eine D3, eine D300 und eine D3000 das selbe Motiv fotografiert, nämlich eine blonde Braut mit weißem Brautkleid im Sonnenschein. Diese Situation hat die D3000 gänzlich überfordert, die D300 gab ebenfalls schnell auf und die D3 juckt das nicht mal im Ansatz. Hast du eine Hochzeit fotografiert und nicht einmal eine Überstrahlung im Brautkleid ist das doch sehr fein.
Also das ist meiner Einschaetzung nach etwas grass formuliert, es gibt sicher Unterschiede bzgl. Dynamikumfang aber soo dramatisch werden die nicht ausfallen.

Vielleicht fangen wir nochmal von vorne an: der Fragesteller ist Anfang 60, hat bislang eine Kompaktknipse und moechte sich qualitativ verbessern. Vielleicht sollte man erst mal fragen, was denn an den bisherigen Fotos nicht gut genug ist.

Wenn es z.B. darum geht, dass er bewegte Motive fotografieren will, seine spielenden Enkel vielleicht, und der AF der Kamera ist zu langsam, oder wenn er Hochzeiten fotografieren will und hat das Problem mit dem weissen Brautkleid, oder wenn es nur um relativ banale Dinge geht wie dass der eingebaute Blitz nicht kraeftig genug ist, oder ...

Jedes Problem bedingt evt. eine andere Loesung und wenn alles 100%ig passen soll braucht es eben das beste was gibt.
Gruß,
Volker

FM2-User
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Beitrag von FM2-User »

Die Frage ist doch, wann ein Bild "gut" ist.
Technisch gut, da hilft das Equipment.
Den richtigen Zeitpunkt für den Auslöser und den richtigen Ort - das macht der Mensch dahinter.

Weil mein Vater zu seinem 18. eine Kamera bekam, wurde an mich das Hobby auch mit dem 18. weitergegeben. Ich habe mich im Vergleich zu ihm dann im LAufe der Jahre doch wesentlich intensiver als er damit beschäftigt und sollte vor unserer Tour nach Spitzbergen ihm helfen, die erste digitale zu kaufen.

Es wurde eine Pana-Knipse, mit einem Bedienermenü, dass für mich einfach unbrauchbar ist. Auch sonst bzgl Haptik, Auslöseverzögerung, Knopfanordnung etc. kann ich das Teil heute noch an die Wand knallen, wenn ich mal damit arbeiten soll. Es ist einfach nicht für mich gebaut.
Aber er ist bis heute damit glücklich und hat auch keine soooo viel schlechteren Bilder von Polarbären gemacht.

Daher meine dringende - hier auch schon von anderen erwähnte - Empfehlung:
Der Arbeitskollege soll im Laden das Teil ausprobieren und dann nach Bauchgefühl entscheiden. Reiner Technik-Talk mag bei kleineren Zweifeln zur Tauglichkeit helfen, aber wirklich sinnvoll ist das nicht.
------------------
Gruss - Torsten


ich befürchte, ich bin wach


(gesehen auf einer Postkarte von bruederbach.de)

chris1902
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Re: Anfänger

Beitrag von chris1902 »

Korganic hat geschrieben:
chris1902 hat geschrieben:Versteht nicht, warum man immer so Hightech-Boliden braucht. Die machen auch keine besseren Bilder. Die macht nämlich nicht die Kamera sondern der Mensch dahinter.
Nun ja, diese immer wieder gerne gemachte Aussage hinkt ja wohl irgendwie doch... Oder warum sonst beutzen sehr gute Fotografen i.d.R. auch sehr gute Kameras? Eben weil sie damit sehr gute Fotos machen können. Natürlich ist die Kamera nur das Mittel zum Zweck und macht das Bild nicht von selbst. Aber besseres Equipment wird in den Händen eines guten Nutzers auch zu besseren Ergebnissen führen. Der Rennfahrer gewinnt sein Rennen meistens auch nur dann, wenn beides passt - fahrerisches Können und das entsprechende Material, was er braucht, um sein Können umzusetzen.
1. Professionelle Fotografen wollen oder müssen auch mal sehr große Abzüge printen --> also Vollformatsensor, vulgo teuer

2. Professionelle Fotografen wollen oder müssen auch mal Sport/Actionaufnahmen machen --> also, schnelle Kamera, hohe Bildfolge, vulgo teuer

3. Professionelle Fotografen können ihre Arbeitsgeräte von der Steuer absetzen --> Preis ist nicht so wichtig

4. Professionelle Fotografen leben auch ein wenig vom Nimbus ihrer Arbeitsgeräte --> Warum haben wohl die Großen ihrer Zeit alle mit Leica fotografiert

Was dies alles mit dem bildchenknipsenden Familienvater zu tun hat, verstehe ich nicht wirklich.

Man sehe sich mal die Arbeiten der früheren Profis an: Cartier-Bresson, Walker Evans, Robert Capa, Friedlander, Robert Frank usw.usw. Ganz zu schweigen von den Ostlern, wir Josef Sudek, Josef Kudelka und wie sie alle hießen. Mal abgesehen davon, dass viele von ihnen eine Leica benutzt haben (mit 50er Standardobjektiv) hat keiner von ihnen so irre technisch hochgerüstet wie das jeder Hobbyknipser heutzutage tut.

Es bleibt dabei, die Kamera ist beim fotografieren so ziemlich das unwichtigste überhaupt ...
Besser breit grinsen als schmal denken

stl
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Beitrag von stl »

chris1902:
Es bleibt dabei, die Kamera ist beim fotografieren so ziemlich das unwichtigste überhaupt ...
Sorry, aber deine ganze Argumentation ist so nach dem Motto "aus der Not eine Tugend machen". Ich kann keines deiner Argumente nachvollziehen und für mich klingt es nach purem Neid. Warum soll sich nicht jemand der sichs leisten kann kaufen was ihm beliebt :?:
Und wo ist nach unten hin deiner Meinung nach die Grenze? Ist eine D40 nicht schon zu viel HiTech und alle sollten lieber mir Einweg-KB Kameras knippsen?

Klar macht die gute Kamera nicht alleine gute Fotos. Aber was der überkreative mega-Profi mit dem iPhone oder ähnlichem verbricht ist halt auch nur in Briefmarkengröße erträglich. Ich denke da muß schon beides zusammenkommen.

Und nicht zuletzt kommt es auf die Themen an, die du fotografieren willst. Wie ist es zum Beispiel mit bewegten Motiven? Aus meiner Erfahrung kann ich z.B. berichten: mit einer Minolta 7Hi ging garnichts, nicht einmal mit Glück. Mit einer D80 geht einiges, vor allem nachdem man nach vielen Versuchen die Grenzen erlernt hat. Aber versuch doch mal ein Polo-Pferd was direkt auf dich zukommt bei Offenblende formatfüllend zu erwischen... Und dann nimm mal eine D700 mit 70-200VRII in die Hand und schau wie viel geringer der Ausschuß ist, egal ob Rennradler, Polo oder Skater.

donholg
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Beitrag von donholg »

Mein Kumpel ist Profi. :!:
Ich habe die bessere Ausrüstung, er macht die besseren Fotos. Thats it. :idea:

Bullyliebe
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Beitrag von Bullyliebe »

donholg hat geschrieben:Mein Kumpel ist Profi. :!:
Ich habe die bessere Ausrüstung, er macht die besseren Fotos. Thats it. :idea:
:bgrin: :bgrin: :bgrin:
Sehr schön!
Dann sollte er sich vielleicht wirklich mal ein Profigerät ausleihen.
Wenn ihn das Gewicht nicht stört (das wäre für mich ein Problem), dann wird er bestimmt vor Glück jubeln.
Vielleicht steckt er dann auch eine andere Preismarke.

Ich bin ein relativ talentfreier Anfänger, sehe aber hier im Forum durchaus grosse Unterschiede zwischen Bildern von Profi-Kameras und den kleinen.
Da muss ich denen, die sagen, es kommt auch auf die Kamera an wirklich recht geben.
Liebe Grüße von Korinna!

Hanky
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Beitrag von Hanky »

hmmm, wobei bei den hier gezeigten Fotos ab und auch die Stunde des begabten Photoshop-Users schlägt ;)
Grüße
Hanky

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4Horsemen
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Beitrag von 4Horsemen »

donholg hat geschrieben:Mein Kumpel ist Profi. :!:
Ich habe die bessere Ausrüstung, er macht die besseren Fotos. Thats it. :idea:
Huarghhh...der war geil.
Grüße an Ingo ;)
Egal wie traurig Du bist, im Kühlschrank brennt immer ein Licht für Dich!

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